Vor langer, langer Zeit widerfuhr dem Maultiertreiber Román Ontón ein Wunder, als er des Nachts im Strudel des Flüßchens Vilcanota ein strahlendes Holzkreuz erblickte. Nachdem er ohnmächtig vom Pferd stürzte, erwachte er am nächsten Morgen neben dem seltsamen Objekt, welches er flugs – wie es ihm im Traum geboten wurde – in eine passende steinerne Einfassung legte. In der Legende verbindet sich die religiöse Manifestation des Kreuzes mit dem Bergglauben der Ureinwohner, wo an dem Ort der Einfassung des Kreuzes in den Stein ein 'Choquekillka' (Quetchua: Raum des Goldes) genanntes Heiligtum ('huaca') erwuchs. Was dieses 'Choquekillka' genau darstellt, ist nicht zu ergründen, ebenso wenig, wem hier eigentlich gehuldigt wird. Ist der "Herr des Choquekillka" nun der Maultiertreiber, dem das Wunder geschah, oder ist es die christliche Monstranz die unter großem Aufwand von der Kirche zum weltlichen Rathaus getragen wird? Wahrscheinlich fehlt einem das 'indigene' Bewußtsein zum Verständnis dieses kulturellen Synkretismus.
In der Legende verbindet sich die religiöse Manifestation des Kreuzes mit dem Bergglauben der Ureinwohner, wo an dem Ort der Einfassung des Kreuzes in den Stein ein 'Choquekillka' (Quetchua: Raum des Goldes) genanntes Heiligtum ('huaca') erwuchs. Was dieses 'Choquekillka' genau darstellt, ist nicht zu ergründen, ebenso wenig, wem hier eigentlich gehuldigt wird. Ist der "Herr des Choquekillka" nun der Maultiertreiber, dem das Wunder geschah, oder ist es die christliche Monstranz die unter großem Aufwand von der Kirche zum weltlichen Rathaus getragen wird? Wahrscheinlich fehlt einem das 'indigene' Bewußtsein zum Verständnis dieses kulturellen Synkretismus.